Gelbbauchunke

Rettung der Gelbbauchunke im Steinbruch Roßdorf

Ein Projekt des LPV Darmstadt-Dieburg, gefördert im Rahmen der Richtlinie des Landes Hessen zur Förderung von Landschaftspflegeverbänden.Beteiligt: Forstamt Dieburg, Landschaftspflegehof Stürz, LPV Darmstadt-Dieburg

Die Gelbbauchunke zeichnet sich durch das auffällige gelbe Muster auf der Bauchseite, sowie durch die herzförmige Pupille aus. Ursprünglich war sie in Kies- und Sandbänken der Flussauen zuhause. Dieses Habitat bot der Unke mit seinen temporären Gewässern ideale Fortpflanzungsbedingungen. Durch die Zerstörung ihres Lebensraumes weicht sie jedoch auf Sekundärhabitate wie Steinbrüche aus. Auch hier findet sie temporäre Gewässer, zum Beispiel in Form von Fahrspuren. Im Basaltsteinbruch Roßdorf existiert das größte Vorkommen der Gelbbauchunke in Südhessen. Die Art ist in Hessen und sogar deutschlandweit mittlerweile stark gefährdet und streng geschützt. Dennoch ist die Population durch die geplante Zuschüttung des Steinbruchs in Gefahr.

Gelbbauchunke (Bombina variegata)

Wie ist die Ausgangssituation?

Am Boden des Steinbruchs lebt mit über 100 Rufern die größte Population von Gelbbauchunken in Südhessen (Stand 11_2022). Die Population ist so stabil, dass sie sogar als Spenderpopulation für eine Wiederansiedlung der Gelbbauchunke in der Tongrube Wembach dienen soll. Der Lebensraum der Unken ist jedoch durch die bereits begonnene und für die nächsten 30 bis 50 Jahre angesetzte Verfüllung des Steinbruchs stark gefährdet. Das Ziel ist, der Gelbbauchunkenpopulation einen neuen, langfristig sicheren Lebensraum zu bieten.


Was ist geplant?

Die Gelbbauchunken sollen Stück für Stück aus dem Steinbruch gelockt werden und im angrenzenden FFH-Gebiet "Wald und Magerrasen bei Roßdorf" ihren neuen Lebensraum finden. Die Gelbbauchunke benötigt temporäre, besonnte oder nur leicht beschattete, flache und nicht zu große Gewässer. Einige erste Gewässer sollen bereits 2023 angelegt werden. Die Gewässer werden mit Dernoton abgedichtet, sodass sie auch langfristig erhalten bleiben. Zudem werden Teilbereiche durch Gehölzentnahme aufgelichtet, um den Lebensraum für die Unke anzupassen. Mithilfe eines Verbindungskorridors in Richtung Steinbruch, bestehend aus weiteren Gewässern, soll die Gelbbauchunke über die Zeit den Weg in ihr neues Zuhause finden. 

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